„Es gibt Menschen ohne Arme und Beine, die wirft man in ein Becken - und wer als Letzter ertrinkt, der hat gewonnen.“ Mit diesen Worten hat Comedian Luke Mockridge die Paralympics und deren Teilnehmer verunglimpft.
Mockridge: Verband reagiert
Im Podcast Die Deutschen zog Mockridge zusammen mit den Gastgebern Nizar und Schayan mehrfach über die Paralympics her und erntete wütende Antworten. Allen voran von Kristina Vogel.
Die Olympiasiegerin im Bahnradfahren von 2012 und 2016, die seit einem Trainingsunfall querschnittgelähmt im Rollstuhl sitzt, kochte vor Wut: „In meinem Herz brodeln gerade so viele Beschimpfungen“, kommentierte sie den Auszug des Videos auf Instagram. „Ja, man darf auch über Menschen mit Behinderung lachen. Aber das hier von euch. Das ist einfach unterirdisch!!“
Auf ihrem eigenen Account schrieb sie weiter: „Für die Frage, warum Menschen sich den Mund fusselig reden, weil es immer noch welche gibt, die so eine menschenverachtende Sch**** erzählen und behinderte Menschen einfach so niedermachen. Es ist unfassbar.“
Inzwischen reagiert auch der Deutsche Behindertensportverband (DBS) auf Mockridges Entgleisung.
„Wir möchten dazu ermuntern, sich Para-Sport live anzuschauen, um zu erleben, zu welch beeindruckenden Leistungen Menschen mit Behinderungen in der Lage sind - und, um zu verstehen, welche Bereicherung sie für unsere Gesellschaft sind. Eine größere Aufmerksamkeit möchten wir diesem Beitrag nicht widmen“, teilte der DBS auf dpa-Anfrage mit.
Paralympics: Luke Mockridge ledert
Mockridge hatte zuvor auch die Idee der Paralympics diffamiert. „Der Erste, der ein anderes Land angerufen hat und sagt: ‚Hey, du kennst doch die Olympischen Spiele, ich habe eine ähnliche Idee. Ihr habt doch auch Behinderte in eurem Land, sollen wir mal gucken, wer Schnellere hat? Wollen wir die mal in einem Wettbewerb antreten lassen?“
Vogel war entsetzt. „Nicht, dass ihr nicht verstanden habt, um was es bei den Paralympics geht, sondern dazu noch Menschen so in den Dreck zu ziehen. Einfach wow.“
Auch TV-Kollege Michael Krämer, der mit Vogel im ZDF das Bahnradfahren kommentiert, war konsterniert und kritisierte Mockridge. „Dass da nicht mal ansatzweise Selbstreflexion einsetzt, dass das, was gesagt wird, komplett daneben ist und dann auch noch öffentlich breitgetreten wird, sagt viel über die emotionale Intelligenz der Protagonisten. Eine Schande!“, so Krämer.
Von Mockridge selbst gab es zu dem Video und den Äußerungen bisher kein Statement.